Tag 11: Guadeloupe | Montag, 23.12.2019

Tag Hafen Land/Insel Ankunft Abfahrt
Montag, 23.12.2019 Pointe-à-Pitre, Liegeplatz: Cruise Terminal Berth 56 Guadeloupe 08:00h 18:00h

Sonnenaufgang: 06:30 Uhr | Sonnenuntergang: 17:36 Uhr | Wetter: sonnig, 28 °C

Inselinformationen

Größe Zu der zu den Kleinen Antillen gehörenden Insel Guadeloupe zählen insgesamt acht bewohnte und einige weitere unbewohnte Inseln. Hier leben ca. 404.000 Menschen.
Klima Durchschnittstemperaturen von ca. 23 - 35 °C. Tropisches Klima mit kühlenden Passatwinden. Regenzeit von Juli bis Novenber.
Politik Guadeloupe gehört als Überseedepartement zu Frankreich. Die Insel hat eine eigene Vertretung in der französischen Nationalversammlung und im Senat.
Sprache Französisch, Kreolisch
Währung Euro

Unser Tag mit dem Mietwagen

Route

Entfernung Stop
HERTZ Mietwagen-Station
36 km in 45 Minuten Plage De La Perle
3,5 km in 7 Minuten Grande-Anse Beach
4 km in 10 Minuten De Deshaires Botanical Garden
14 km in 25 Minuten La Maison du Cacao
35 km in 40 Minuten Aussicht aufs Schiff
0,5 km in 1 Minute TOTAL Tankstelle
5 km in 10 Minuten Hertz Pointe-à-Pitre - Gare Maritime
= 98 km in 2:15 Stunden Fahrtzeit

Abholung des Mietwagen

Guadeloupe ist die einzige Insel unserer Reise, die tatsächlich zur EU gehört. Sie ist bis heute französisches Staatsgebiet – und so trifft man hier auch ziemlich viele Franzosen und hört erschreckend wenig Englisch. Die Insel ist insgesamt reicher als die meisten anderen Inseln, die wir auf unserer Reise bisher gesehen haben und da die Infrastruktur es hier wieder sehr gut hergibt, haben wir uns für die Erkundung von Guadeloupe per Mietwagen entschieden. Direkt am Hafen gibt es hier eine Station von Hertz, wo wir uns schon im Voraus über Check24 bei dem Anbieter Vehicle Rent ein kleines Auto gemietet hatten.

Zu Guadeloupe gehören eine ganze Reihe von Inseln, wobei man, wenn man von Guadeloupe spricht, zunächst an die Schmetterlingsinseln, Basse-Terre und Grande-Terre denkt. Beide Inseln sind nur durch den Fluss Rivière Salée voneinander getrennt, über den einige Brücken führen. Die Inseln sind so angeordnet, dass sie aus der Vogelperspektive etwas an einen Schmetterling erinnern, da sie nur in der Mitte nah aneinander sind. Unser Schiff hat in Point-a-Pitre angelegt, einer Stadt, die ziemlich genau in der Mitte von beiden Inseln liegt – ein perfekter Startpunkt sowohl für Trips auf die Basse-Terre als auch auf die Grande-Terre.

Die Insel Grande-Terre liegt im Osten und ist etwas urbaner als die bergige Basse-Terre, wo auch die Hauptstadt von Guadeloupe, die ebenfalls Basse-Terre heißt, liegt. Wir hatten uns für diesen Tag ein Paar Ziele herausgesucht, die zum größten Teil auf Basse-Terre lagen. Da Guadeloupe zu groß ist, um beide Inseln an einem Tag zu besuchen, haben wir uns auf diese Ziele beschränkt.

Auch, wenn das Pick-Up Büro von Hertz direkt im Hafen ist (das Gelände hätte ich sogar noch als Hafengelände beschrieben), war der Fußweg ca. 700 m lang, da wir einen großen Bogen um das Hafengelände machen mussten, da hier alles mit Zäunen abgeriegelt ist. Auf dem Weg kommt man dafür am lokalen Markt vorbei, wo viele Leute frisches Gemüse und billige Klamotten anboten. Auf dem Hinweg haben wir uns jedoch etwas beeilt, um zum Mietwagen zu kommen.

Das Beeilen war gar keine schlechte Idee – wenn auch unzureichend umgesetzt. Vor uns hatte sich schon eine lange Schlange aus anderen AIDA-Gästen gebildet, die in das winzige Hertz Büro wollten, in dem lediglich zwei Mitarbeiter arbeiteten. Das warten in der prallen Sonne war echt ein bisschen anstregend, aber der Trip über die Insel hat das entlohnt.

Nach dem Einstieg ins Auto und dem Aufdrehen der Klimaanlage ging es also Richtung Westen. Schon auf den ersten Metern über guadeloup’sche Straßen bemerkt man, dass hier andere Maßstäbe als auf anderen karibischen Inseln angelegt werden. Wir fahren auf eine Schnellstraße, an der große Plakatwerbung zu sehen ist und auf der Gegenrichtung stehen die Autos im Stau. Ein bisschen mehr karibische Gelassenheit täte den Europäern wirklich gut…

Plage De La Perle

Der Weg aus der Stadt dauert gar nicht so lange, wenn auch das urbane Gebiet hier im Zentrum der Schmeteterlingsinsel noch etwas anhält. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt haben wir unser erstes Ziel erreicht: einen Strand ganz im Nordwesten von Grand-Basse.

Vor dem Strand befindet sich ein eigener Parkplatz, auf dem ca. 20 Autos Platz haben. Rechts vom Parkplatz gibt es ein kleines Restaurant, in dem gerade eine ältere Frau saß und Kartoffeln fürs Mittagsgeschäft schälte. Hinter ein paar großen Bäumen erstreckt sich ein schöner goldgelber Sandstrand. Das Meer war hier jedoch ziemlich unruhig – ob das am Wetter lag oder ob das hier normal ist, können wir aber nicht sagen. Ein entspanntes Plantschen im Wasser wäre hier aber nicht möglich gewesen. Einige Kinder haben sich aber einen Spaß daraus gemacht, sich in die Wellen zu werfen. So gefährlich kann die Strömung hier dann also doch nicht sein.

Eigentlich mussten wir aber beide auf die Toilette, weshalb wir die kartoffelschälende Dame fragten, ob wir kurz die Toilette nutzen dürften. Da sie jedoch kein Englisch verstand, haben wir es zunächst weiter geschaut. Auf der anderen Seite gab es eine öffentliche Toilette, die jedoch so stark verdreckt war, dass wir den Raum rückwärts wieder verlassen haben und einen zweiten Anlauf im Restaurant gestartet haben. Mit den letzten Brocken Schulfranzösisch konnten wir zumindest fragen, ob hier jemand englisch spricht – und zack, wenn man auf Französisch sagt, dass man die Leute nicht versteht, kommen Sie auf die Idee einen Übersetzer hinzuzuziehen. Hut ab für diese Kausalkette!

Natürlich war die Toilette hier aber den Gästen des noch gastlosen Restaurants vorbehalten. Eine Bestellung über zwei Cola Zero später wurde uns dann der Weg zur Toilette gezeigt.

Der Strand selbst ist sehr schön weitläufig und war zumindest zu dieser Morgenstunde (es war vielleicht 11:00 Uhr) noch nicht überlaufen. Gleichzeitig gab es jedoch auch keine öffentlichen Liegen, sodass man sich hier mit einem eigenen Handtuch in den Sand legen musste. Hier ist also, wenn man nicht gerade zur Toilette muss, ein richtig schöner Ort um entspannt das raue Meer zu betrachten. Wenn’s doch zu warm wird, kann man auch ins Meer springen.

Wir hatten aber noch einige Ziele auf dem Programm und waren ja gerade erst losgefahren. Die Cola haben wir noch in Ruhe ausgetrunken, haben uns dann aber auf den weiteren Weg über Basse-Terre gemacht.

Grande-Anse Beach

Im Prinzip sind wir seit Point-a-Pitre konstant über die gleiche Straße gefahren, bis zur Abbiegung zum Strand. Die Straßenführung ist hier also reicht einfach – schon einige Kilometer vor dem Plage de la Perle verlief die Straße am Meer entlang und das sollte sie auch im weiteren Verlauf noch etwas tun. Unser nächstes Ziel war wieder ein Strand, was jedoch eher damit zutun hatte, dass er auf dem Weg lag. Der Grande-Anse Beach (Plage de la Grand-Anse) liegt in einer traumhaften langgezogenen Bucht. Da die Straße von Norden kommend am Meer entlang führt und auch etwas höher liegt, hat man schon von hier einen schönen Ausblick auf die Bucht. Wir sind jedoch direkt auf den Parkplatz am bekanntesten Strand der Insel gefahren. Was wir spannend fanden: einen richtigen Parkplatz gibt es hier gar nicht. Man parkt hier quasi mitten in einem kleinen Wald unmittelbar vor dem Strand. Um einen Parkplatz zu finden, sind wir etwas slalom um ein paar Bäume gefahren.

Hier war es weitaus rummeliger und voller als am ersten Strand. Ob der Strand letztendlich wirklich schöner oder besser ist, als der Plage de la Perle, muss letztendlich aber jeder für sich selbst entschieden. Viel von diesem Strand haben wir aber gar nicht gesehen sondern sind weiter gefahren. Unser erstes eigentliches Ziel war nämlich der botanische Garten von Guadeloupe.

De Deshaires Botanical Garden

Der botanische Garten von Guadeloupe befindet sich nur wenige Autominuten vom Grand-Anse Strand entfernt. Der Eintritt in den Park ist mit 15,90 € pro Person (ja, Euro, fanden wir in der Karibik verrückt, aber ist halt Frankreich) zwar recht teuer, dafür ist der botanische Garten ziemlich groß und sehr schön angelegt.

Von der Hauptstraße sind wir auf den Parkplatz vom botanischen Garten eingebogen und haben erstmal keinen Platz bekommen. Alle Parkplätze hier auf dem Hauptparkplatz waren schon vergeben, jedoch haben wir beim hereinfahren auf der rechten Seite eine Auffahrt gesehen, die zu einer eine zweiten Parkfläche führte, auf der bisher kaum Autos standen, sodass wir umgedreht sind und hier hinauf gefahren sind. Mit uns standen hier nur 3 weitere Autos und es wäre bestimmt noch Platz für 15 weitere Autos gewesen. Von hier aus waren es zwar 50 m mehr bis zum Eingang, aber dafür konnten wir das Auto problemlos parken.

Den Eintrittspreis entrichtet man hier übrigens an einem Automaten. Trotz, dass wir hier die einzigen am Eingang waren, bat die Frau hinter dem Tresen uns die Tickets am Automaten zu lösen. Mit den Tickets kamen wir dann durch die Drehkreuze in den Park. Als allererstes begrüßte uns hier ein großer Koiteich. Vor dem Teich stand ein weiterer Automat, an dem man sich für ein paar Cent Koifutter hätte kaufen können, was wir jedoch mangels Eurocentstücken nicht kaufen konnten. Das war aber gar nicht so dramatisch, da die meisten Kois sowieso schon gierig am Eingang schwommen – viel mehr hätte man die Tiere wohl nicht aufdrehen können…

Der Park war wirklich groß und hatte tausende verschiedene Bäume, Blüten und sonstige Blumen. Wir kennen uns da beide überhaupt nicht mit aus, weshalb wir was das angeht die Bilder sprechen lassen müssen. Gleichzeitig waren das hier auch so viele Eindrücke und Farben auf einmal, dass wir eh kaum noch etwas ohne die Bilder auf die Reihe bekommen würden. 😛

Die Wege durch den Park sind eigentlich alle Schlangenförmig angeordnet, sodass die Betreiber des botanischen Gartens wirklich jeden Quadratmeter ausnutzen konnten, um eine neue Blütenwelt zu schaffen. Hinter der nächsten Kurve kann alles schon wieder ganz anders aussehen. Mal ist alles bunt, mal viel Grün, mal nur Bäume. Auch Kletterpflanzen, die auf Bögen über den Weg ranken gibt es hier. Sogar Pflanzen, die im 30-Sekunden-Takt mit Wasser besprüht werden, haben wir gesehen. Ein Blumenparadies!

Aber nicht nur Pflanzen, auch einen kleinen Wasserfall mit kleinem künstlich angelegtem Fluss gibt es hier. An einer Stelle gibt es auch einen Papagei, der “Ça va” sagen kann. Richtig schön hier und den Eintrittspreis wert. Schade nur, dass es den Tag ziemlich heiß war und gerade Laura irgendwann unbedingt in den Schatten musste. Karibik heißt halt nicht zuletzt auch eins: Schwitzen.

Eigentlich haben wir uns dennoch viel Zeit auf unserem Rundweg gelassen, haben die schönen Kulissen auf uns wirken lassen und viele Fotos gemacht. Nur am Ende haben wir uns etwas beeilt: Eine Schulklasse war uns auf den Fersen und da wollten wir den Ausblick doch lieber in Ruhe genießen. Gleichzeitig drückte die heiße Mittagsluft so langsam, sodass wir schon voller Vorfreude auf die Klimaanlage des Autos waren. Insgesamt waren wir fast zwei Stunde hier im botanischen Garten.

La Maison du Cacao

Das Hauptziel unserer Gaudeloupe-Tour war das “Haus des Kakaos”, oder französisch La Maison du Cacao. Auf diesen Besuch hatten wir uns schon länger gefreut. Hier wird erklärt wie Kakaofrüchte wachsen und wie sie weiter zu Schokolade verarbeitet werden.

La Maison du Cacao liegt auch unmittelbar an der Hauptstraße, der wir konstant gefolgt sind. Auf der rechten Seite kann man hinter einer Rechtskurve das braune Schild der Touri-Kakaofarm erkennen, und auf den Parkplatz fahren.

Auf dem Parkplatz angekommen, war dieser zunächst voll. Viel Platz für Autos gibt es hier nicht. Wir hatten jedoch Glück, dass kurz nach unserem Eintreffen ein Parkplatz frei wurde, den wir nutzen konnten. Als wir dann ausgestiegen sind und am Eingang ankamen begrüßte uns eine nette Frau – jedoch auf Französisch. Glücklicherweise konnte sie Englisch, aber grundsätzlich scheint die ganze Attraktion wohl eher auf französischsprachige Gäste eingestellt zu sein. Die Frau erklärte uns jedoch, dass die nächste englische Präsentation um 14:00 Uhr beginnen sollte und wir uns in der Zwischenzeit gerne schon einmal umschauen dürften.

Das Gelände hier ist nicht riesig, aber groß genug um einige Dutzend Kakaobäume zu beherbergen. Die Farm hier ist extra zu Präsentationszwecken aufpoliert, sodass ein schöner Weg durch die vielen Bäume führt und die Bäume einige Früchte mit unterschiedlichem Reifegrad tragen. Für Kinder sind kleine hölzerne Frage-Karten in der Farm verteilt (leider auch auf Französisch, aber das Schulfranzösisch reichte zum Verstehen), die ein paar Grundkenntnisse zu Kakao und Schokolade vermittelten. (Wo ist der Unterschied zwischen Schokolade und Kakao? — In Schokolade ist Zucker, Kakao hat keinen Zucker; Wer brachte den Kakao nach Europa? — Die Spanier).

Nach dem Gang durch den liebevoll gestalteten Park kamen wir wieder am Hauptgebäude an, wo die Präsentationen durchgeführt werden. Es war ungefähr 13:45 als wir mit dem Rundgang fertig waren, aber das EU-Datenroaming hat die Wartezeit hier enorm verkürzt. In der Zwischenzeit trudelten immer mehr Leute ein, die auf die nächste Präsentation warteten, die pünktlich ein paar Minuten vor 14:00 Uhr begann — nur leider auf Französisch. Wir standen erst etwas ratlos daneben, bis die nette Frau vom Eingang zu uns kam und uns eine private Vorstellung auf Englisch hielt. Das war wirklich klasse, da hatten wir richtig Glück.

Sie zeigte uns, wie die rohe Kakaofrucht aussieht, wenn sie geerntet wird und erklärte, dass die Kakaofrüchte von den Einheimischen hier auch roh gegessen werden. In einer Kakaofrucht befinden sich ca. 16 Kakaobohnen, die von glibbrigem weißen Fruchtfleich ummantelt sind. Wir durften beide eine rohe Kakaobohne probieren. Das weiße Fruchtfleisch hat geschmacklich überhaupt nichts mit dem hier bekannten Kakao zutun, ist aber leicht süßlich und ganz lecker. Die eigentliche Bohne hat kaum Geschmack und schmeckt fast wie eine Mandel. (Im Nachhinein haben wir gehört, dass in rohen Kakaofrüchten viel Blausäure ist und dass es super ungesund ist, die roh zu essen. Deshalb: Keine Ahnung, ob man das weiterempfehlen sollte.)

Während der weiteren Verarbeitung wird die Bohne fermentiert und getrocknet, sodass sie erst gut ein Monat nach ihrer Ernte weiterverarbeitet werden kann. Was nach diesem Prozess entsteht ist eine Bohne mit trockener Schale. Im inneren der Schale befindet sich die recht fettige Kakaobohne. Aus diesem Teil, der im Vergleich zur eigentlichen Kakaofrucht winzig ist, wird der eigentliche Kakao gewonnen, indem die Schale entfernt wird. Da der Kakao so jedoch ziemlich fettig ist, wird das Fett häufig extrahiert und als Kakaobutter verkauft. Der eigentliche Kakao wird dann traditionell zu Stäben geformt. Diese Stäbe werden dann in heißes Wasser getaucht, um das ursprüngliche Kakao-Getränk zu erzeugen.

Auch heutzutage wird dieser trockene Kakao produziert. Hier wird er jedoch in Form von Quadern verkauft – da man hier besser etwas von abschneiden kann, als von den Stangen. Den abgeschnittenen Kakao kann man dann zum Beispiel in kochendes Wasser rühren.

Auch diesen unverarbeiteten Kakao konnten wir probieren – theoretisch eine Schokolade mit 100% Kakaoanteil (…also streng genommen keine Schokolade). Recht bitter, aber lecker. In 10 %-Schritten ging es dann runter, 90 % Kakao/10 % Zucker, 80 % Kakao/20 % Zucker und so weiter. Das spannende war, dass tatsächlich immer mehr der bekannte Schokoladengeschmack zum Vorschein kam, der sich sonst hinter dem bitteren Geschmack kaum zu schmecken war. Zuletzt bot sie uns noch ein Gläschen des eigenen Schokoladenrums an, der auch super lecker war. Den Rum mussten wir übrigens mitnehmen, so lecker war der…

Rundum ein wirklich gelungener Besuch in der Maison du Cacao, dem Highlight unseres Besuchs von Guadeloupe.

Eigentlich hatten wir für den Tag noch ein paar weitere Ziele herausgesucht. Einerseits klang der Zoo sehr spannend, da hier viele coole Hängebrücken sein sollten und der ganze Zoo viel Dschungel-Flair hat; Andererseits hatten wir auch im Süden der Insel noch ein, zwei Ziele herausgesucht. Die Kombination aus immer weiter brennender Sonne, der aktuellen Uhrzeit (es war fast 15:00 Uhr) und einer bis hierhin nicht ganz unanstrengenden Tour hat uns allerdings dazu bewogen, den Rückweg anzutreten.

Ziemlich zentral auf Grand-Basse führt mit der D23 eine Straße von der Ost- zur Westküste, die wir genommen haben. An dieser Straße befindet sich übrigens im Westen auch der Zoo. Auf dem Weg hierher konnten wir noch einen kleinen Eindruck vom “Inselinneren”, dem ewig grünen Urwald erhaschen, obwohl wir hier eigentlich nur durchgefahren sind. An einer Stelle sind wir noch an einem Parkplatz vorbei gefahren, an dem einiges los war. Wahrscheinlich handelte es sich um die Ecrevisses Wasserfälle, wobei wir nicht wussten wie weit wir da hätten hin laufen müssen, und ob sich ein Besuch überhaupt gelohnt hätte.

Aussicht aufs Schiffe & Tanken

Ein Rückweg muss ja nicht immer der allerkürzeste Weg sein und muss auch nicht immer unmittelbar und direkt zum Endpunkt des Trips gehen. Was nämlich noch fehlte war hier für uns die Aussicht auf das Schiff, die wir ja auch sonst jeden Tag hatten. Wir (meint: Laura) haben im Voraus etwas recherchiert und uns überlegt, von wo wir denn wohl einen Blick auf das Schiff bekommen könnten.  Mittem im Industriehafen vom westlichsten Teil von Basse-Terre haben wir uns einen Punkt ausgeguckt, der laut Google öffentlich erreichbar ist und gleichzeitig einen Blick auf den Kreuzfahrthafen von Point-a-Pitre ermöglicht.

Der Punkt, den wir uns ausgesucht haben, war wahrscheinlich eher eine Anlegestelle von kleineren Frachtschiffen. Wir standen auf einer betonierten Fläche, die direkt ans Wasser grenzte und alles roch ein bisschen algig. Der Weg zur Straße war nicht weit, sodass auch Laster auf der Straße von hier aus beladen werden können. Insgesamt war das Gelände allerdings nicht wirklich gepflegt – ob es noch in Verwendung war, wissen wir nicht. Die Fahrt hierhin hat sich jedoch allemal gelohnt, ein bisschen spannend ist es ja schon auch abseits der ausgetretenen Pfade Eindrücke zu sammeln.

Schon bei der Hinfahrt durch das Industriegebiet haben wir eine TOTAL-Tankstelle gesehen. Da wir das Auto natürlich mit vollem Tank wieder abgeben wollten, um unnötige Kosten zu vermeiden, haben wir uns überlegt direkt hier zu tanken. Am Touri-Hafen, so dachten wir, werden die Preise bestimmt andere sein.

Auf dem Rückweg von unserem Industriehafen haben wir also bei der auserkorenen Tankstelle angehalten, um die paar verfahrenen Liter Benzin nachzufüllen. Hier hatten wir tatsächlich das Glück, noch etwas vom (sehr schlechten) Schulfranzösisch behalten zu haben, um zumindest beim Bezahlen nachfragen zu können, ob jemand Englisch spricht. Einige Franzosen sind echt speziell: sie ignorieren einfach alles, was nicht französisch ist, auch wenn es ganz klar an sie gerichtet ist. Ein “Do you speak english” wird ignoriert, ein “Parlez-vous anglais?” nicht.

Market- local produce

Nachdem wir in Google Maps das Hertz-Büro eingegeben hatten und nach den Anweisungen von Google erst einmal die falsche Einfahrt in das Hafengelände genommen haben, haben wir irgendwann das Auto pünktlich gegen 16:00 Uhr wieder abgeben können. Da wir natürlich den gleichen Weg wieder zurück laufen mussten, den wir auch auf dem Hinweg gelaufen waren, führte uns der Rückweg wieder am Markt vorbei. Diesmal hatten wir jedoch die Ruhe und mehr als genug Zeit, hier einmal drüber zu schlendern. Viele Stände waren jedoch schon im Ruhemodus – wahrscheinlich ist hier morgens mehr los, vielleicht aber auch eher am Wochenende? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall war es ganz angenehm nicht konstant Menschen ausweichen zu müssen, obwohl man auf einem Markt ist.

Angeboten wurde hier, wie auf Märten üblich, viel frisches Obst und Gemüse. Auch ein Touri-Läden durfte hier nicht fehlen, der war aber wirklich in der Unterzahl und hat nur ein paar billige T-Shirts und Handtücher verkauft. Insgesamt war jetzt auf dem Markt nichts, was wir unbedingt noch kaufen mussten. Trotzdem war der Weg über den Markt nett. Gleichzeitig haben wir uns aber auch schon auf ein Mittag- bzw. Abendessen auf dem Schiff gefreut.

Auslaufen