Tag 12: Antigua | Dienstag, 24.12.2019

Tag Hafen Land/Insel Ankunft Abfahrt
Dienstag, 24.12.2019 St. John´s, Liegeplatz: Heritage Berth South Antigua 08:00h 18:00h

Sonnenaufgang: 06:34 Uhr | Sonnenuntergang: 17:36 Uhr | Wetter: teilweise bewölkt, 29 °C

Inselinformationen

Größe Antigua gehört zu den Kleinen Antillen. Die Insel ist 340 km² mit einer Länge von 18 km und einer Breite von 20 km. Insgesamt leben hier 67.000 Menschen, wovon ca. 22.000 in der Hauptstadt St. Johns leben.
Klima Durchschnittstemperaturen von 25 - 32 °C, mit konstanten Passatwinden. Insgesamt recht trocken.
Politik Dominica gehört seit 1981 zum britischen Commonwealth, sodass das Staatsoberhaupt die Queen ist, die durch einen Generalgouveerneur vertreten wird.
Sprache Englisch, Patois (kreolisches Französisch) ist Umgangssprache
Währung East Caribbean Dollar, 1 East Caribbean Dollar entspricht ca. 0,33 Euro.

Der (frühe) Vogel

Die Zeit war verflogen. Welcher Wochentag ist, welche Insel die letzte, welche die Nächste – wir hatten die meiste Zeit unserer Reise nicht die leiseste Ahnung. Bis auf diesen Tag. Das hatte zwei Gründe: Zum Einen haben wir uns tatsächlich wirklich darauf gefreut an dem gebuchten AIDA-Ausflug an diesem Tag teilzunehmen, zum Anderen weil die Reise damit dem Ende entgegen ging. Abends mussten wir nämlich schon die Koffer packen. 😢

Aber am Morgen dieses Tages hatten wir weder Zeit noch Lust auf einen Blick zurück oder in Richtung Rückreise, da wir ziemlich früh aus den Federn mussten. Morgens um 8:15 sollten wir uns nämlich schon mit unserem Tourguide auf dem Schiff treffen, um gemeinsam zu den Bussen zu gehen. Diese sollten uns nämlich zur ca. 30 Minuten entfernten Station eines einheimischen Veranstalters fahren, der Bootstouren zu einer Sandbank durchführt, an der sich Rochen tummeln.

Kurz nach 8 Uhr morgens sind wir deshalb aus unserer Kabine direkt ins schiffseigene Theater gegangen, wo der vorgegebene Treffpunkt war, um uns bei unserem AIDA-Tourleiter zu melden. Obwohl wir so früh waren, war hier schon ziemlich viel los. Nachdem wir uns angemeldet hatten, konnten wir durch den entspannten Treffpunkt auf dem Schiff noch die Sitze des Theatriums ausnutzen, um langsam in den Tag zu starten.

Es trudelten immer mehr Leute ein – und auch einige, die vom Buchungssystem nicht als Teilnehmer der Tour gelistet waren. Die Gäste waren sichtlich genervt von der Situation, waren sie sich doch sicher diese Tour gebucht zu haben. Die Tour fand jedoch auch am Nachmittag noch einmal statt und keine der nicht gelisteten Personen konnte nachweisen, dass sie nicht für die Nachmittagstour gebucht hatten. Insgesamt war das aber schon sehr komisch, da die Menge der Fehlbuchungen doch schon recht beachtlich war – zumal einige sogar sagten dass sie bewusst nicht die Nachmittagstour machen wollten. Wir hatten das Glück, dass bei uns alles reibungslos verlief. Als es dann 08:15 Uhr wurde und wir los mussten, hatte unser Tourleiter bereits einen anderen AIDA-Scout (die Menschen, die sich um die Buchungen der AIDA Ausflüge kümmern) hergerufen, der versuchte das Thema mit den anderen Gästen zu klären. Während die falsch gebuchten Gäste also mit dem anderen AIDA-Mitarbeiter beschäftigt waren, konnten wir los.

Busfahrt

Wir stehen ja beide eigentlich nicht so auf diese Busfahrten mit dem Reisebus durch fremde Länder. Gelangweilter Reiseleiter erzählt den selben auswendig gelernten Text zum hundertsten Mal und die Touris dürfen die Landschaft aus dem Fenster beobachten… Diese Fahrt war jedoch ziemlich angenehm, obwohl der Bus mit ca. 15 Passagieren etwas größer war, als die Minibusse der letzten Tage. Natürlich kommt auch in einem 30 minütigen Weg längst nicht so schnell Langeweile auf, wie auf einem stundenlangen Trip durch das Land, aber diese Fahrt hat wirklich Spaß gemacht.

Eine einheimische Reiseleitung hat auf gut verständlichem Englisch etwas von den Gebäuden erzählt, an denen wir vorbei fuhren, erzählte von den vielen Eseln (black men’s wheels), die lange Zeit statt Autos verwendet wurden und zeigte uns ein paar Scheine und Münzen der hiesigen Währung, dem Ostkaribischen Dollar. Dieser Dollar wird in einer Währungsunion der östlichen Karibik, also auf den meisten Inselstaaten, die wir besucht haben, verwendet. Schon verrückt, dass es bis Antigua brauchte, bis wir die Währung mal in den Händen hielten.

Von draußen haben wir gar nicht so viel mitbekommen, bis auf die Tatsache, dass alles ziemlich grün war und die Insel, wie auch die meisten anderen Inseln über dem Winde, im Zentrum einen recht hohen Berg hat. An einer Stelle hat der Bus noch kurz Halt gemacht – und alle die wollten konnten der Tourleiterin ihre Kamera geben, um ein Bild des Panoramas zu bekommen. Effizienz ist alles: alle haben ihr Bild bekommen und wir mussten keine zusätzlichen 15 Minuten darauf warten, dass jeder sein Bild gemacht hat.

Umziehen, Eincremen & Los

Es hat nicht allzu lang gedauert, dann waren wir schon am Ziel  Stingray City Antigua . Wir sind mit mehreren Bussen angefahren, sodass wir uns das Nummernschild unseres Busses bzw. den Namen unseres Busfahrers merken sollten, damit wir auch mit dem richtigen Bus wieder zurück kommen. Hier war schon einiges Los.

Vom Bushalt ging es noch einige Schritte zu einigen ebenfalls schon gut besuchten Tischen und Bänken unter einem riesigen alten Baum, der großzügig Schatten spendete. Ein paar Mitarbeiter erklärten die verschiedenen Gebäude hier und das weitere Prozedere. Es gab Umkleiden, eine Toilette, eine Bar, an der es im Anschluss an den Rochen-Besuch kostenlose Getränke geben sollte, und den einen Photo Shop. Bei den Rochen sind nämlich einige Mitarbeiter, die Fotos machen, die man sich hier nach dem Ausflug kaufen kann.

Nach der kurzen Umzieh-Pause, die wir zum Eincremen genutzt haben (wir waren von vorn herein in Schwimmsachen gekommen), ging es dann in Richtung Steg. Zwischen den Bänken und dem Steg gab es noch einen kleinen Zwischenstopp, an dem jeder sich Schnorchelutensilien ausleihen konnte und einen Haftungsausschluss unterschreiben musste – es handelt sich nunmal schon um wilde Tiere mit Stachel. Da der Ausflug aber von AIDA verkauft wird, gehen wir einfach naiv davon aus, dass die Reederei sich ausreichend Gedanken über die Sicherheit ihrer Gäste macht.

Vom hölzernen Steg aus ging es dann auf ein recht großes Motorboot, das uns in weniger als 10 Minuten an eine weitere schwimmende Steg-Station (Google sagt, die Dinger heißen Ponton Steg, sieht aus wie verbundene Plastikkanister) im Meer gebracht hat.

Von dieser Station im Meer gab es eine kurze Leiter auf die Sandbank. Aus dem Boot wollten natürlich alle direkt raus. Wir haben zwar das erste Gedränge nicht mitgemacht, waren aber dann auch ziemlich schnell vom Boot auf die Sandbank gekommen. Und direkt als wir im Wasser waren, haben wir unsere Schnorchelmasken übergezogen und die Köpfe in den Sand ins Wasser gesteckt. Kurze Zeit später haben wir auch schon die ersten Rochen gesehen. Teilweise musste man nicht einmal den Kopf ins Wasser halten, um sie sehen zu können – so groß und nah waren sie.

Hier ist tatsächlich ein Rochen Hot-Spot ( Rochenspot ). Die Veranstalter füttern die Tiere jedoch mit Fischen an, weshalb die Rochen hier nur semi-freiwillig kommen, was natürlich schade ist… Darüber hinaus heben die Veranstalter die Tiere teilweise halb aus dem Wasser, um sie den Gästen in die Hand zu geben. Das ist tatsächlich ein einmaliges Erlebnis, aber ob das wirklich sein muss…? Wahrscheinlich ist das alles hier eine eher schlechte Idee, aber sie ist Leider geil, wie so viele einmalige Erlebnisse.

Ganz ehrlich: kein Plan, wie lange wir im Wasser waren. Irgendwann (wir hatten aber ausreichend Zeit mit den Rochen) kam eine zweite Gruppe auf dem nächsten Boot angefahren. Es war also wirklich gut, dass wir den frühen Termin gebucht hatten.

Vollgepumpt mit Endorphinen haben wir das Wasser wieder verlassen, trotz des Schmerzes, dass die Actioncam nicht funktionierte und das Handy in Wasserschutzhülle unser Erlebnis nur halb so schön einfangen konnte, wie es tatsächlich war.

Rückfahrt

Mit dem Boot ging es dann genau so schnell wieder zum Start zurück, wie es zur Sandbank ging. In der Zwischenzeit ist es schon fast 11:00 Uhr geworden und die Sonne knallte schon ziemlich, sodass wir uns wieder an Land erst einmal ein Getränk von der Bar gegönnt haben. Ein Becher des karibischen Rumpunschs kann man ja eigentlich auch nicht verschmähen. Der war allerdings so stark, dass die Uhrzeit in Kombination mit der Sonneneinstrahlung nicht zu der Menge Alkohol passte…

Den leichten Schmerz der fehlenden Actioncam mussten wir zuletzt noch mit einer Investition in professionelle Bilder der Veranstalter betäuben. Für 35 $ (15 $ für das erste Foto, jedes weitere 10 $) haben wir dann ein bisschen die lokale Tourismusbranche unterstützt und einen USB Stick mit drei Bildern erworben.

Nach einer weiteren Viertelstunde oder so waren unsere Badesachen wieder trocken, der Bus kam und hat uns wieder zum Schiff gebracht. Auch auf dem Rückweg kam keine Langeweile auf: die selbe nette Begleiterin holte uns wieder ab und fragte uns, ob wir lokale Weihnachtsmusik hören wollten – wo natürlich alle zustimmten. Und nach Reggae-Versionen von allen möglichen besinnlichen Weihnachtsklassikern waren wir auch schon wieder am Schiff. Irgendwie waren die Augen auf dem Rückweg aber auch schwerer als auf dem Hinweg… Die Sonne… Die Rochen… Die Eindrücke… Schnarch… 😴 und zack: angekommen am Schiff.

Ein kleines Augenschmankerl gab es an diesem Tag auch noch: Im Hafen von Antigua lagen insgesamt 4 große Schiffe. Wir hatten unter anderem Besuch von der AIDAluna. Es war auch echt spannend zu sehen, wie “sauber” die Perla im Vergleich zu den anderen Schiffen war. Überall kam dunkler Rauch aus den Schornsteinen, lediglich die Perla hat hier offenbar ein besseres Filtersystem.

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